"Es ist Zeit für einen Wechsel." Dies war eine der wichtigsten Schlussfolgerungen unseres Panels von Branchenexperten während des populärsten Webinars, das IQGeo je veranstaltet hat: "Lassen veraltete GIS die Netzinfrastrukturunternehmen im Stich?".
Die Experten auf dem Webinar, Linda Stevens von 51by1, Geoff Zeiss von Between the Poles und IQGeo's CTO Peter Batty, moderiert von IQGeo's CMO Steve Tongish, diskutierten diese Leitfrage ausführlich. Die drei Hauptthemen, die sich aus dem Webinar ergaben, waren:
Anbieter von Netzinfrastrukturen befinden sich in der Krise
Wie Linda Stevens ausführte, befinden sich Versorgungsunternehmen und Telekommunikationsbetreiber in Bezug auf Datenmodelle an einem Krisenpunkt. Nachdem sie traditionell eine Vorreiterrolle bei der Einführung neuer Technologien und deren Anwendung auf die Infrastruktur in der Welt der Geodaten gespielt haben, fallen sie nun weit zurück.
Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass dies wichtig ist, da die Betreiber von Netzinfrastrukturen einen genauen Überblick über ihre Anlagen vor Ort haben müssen, um auf Kundenanforderungen und Störungen reagieren zu können. Eine schlechte Datenqualität hat enorme Auswirkungen auf die Wiederherstellungszeiten nach Ausfällen und Störungen, ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf die Wartung und den Ausbau des Netzes. Der Bedarf an Echtzeitdaten ist entscheidend, um zu verstehen, wo die Infrastruktur gefährdet ist und wie man sie effektiv verwalten kann.
Der Mangel an Daten verursacht auch große Probleme, wenn es um den Rückstand bei der Bestandsaufnahme geht. Das Webinar-Publikum wurde gefragt, wie lange es im Durchschnitt braucht, um den Ist-Zustand zu aktualisieren, und die Ergebnisse stimmten mit den Ansichten des Panels überein:
Als weitere Gründe für die Krise nannte das Gremium den zunehmenden Regulierungs- und Umweltdruck sowie die Nachfrage der Kunden nach besseren, höherwertigen Dienstleistungen mit sofortigem Zugang zu Informationen. Die Entwicklung der Technologie und des Geschäftsumfelds führt zu einer größeren Nachfrage nach aktuellen und genauen Netzinformationen, die heute einfach nicht geliefert werden.
Probleme mit der Datenerfassung und -weitergabe
Geoff Zeiss zitierte Forschungsergebnisse, die besagen, dass die Genauigkeit von GIS-Daten bis zu 50 % betragen kann. Angesichts dieser nackten Tatsachen stellt sich für Betreiber von Telekommunikations- und Versorgungsunternehmen die Frage: "Soll ich versuchen, bestehende GIS-Daten zu reparieren, oder soll ich mit einem anderen Ansatz für die Datenqualität neu beginnen? Die moderne Realitätserfassung macht Letzteres für die Datenerfassung über und unter Tage viel praktischer.
Auf dem Podium wurden einige interessante technologische Durchbrüche erörtert, wie z. B. das Bodenradar, das Netze mit einer Geschwindigkeit von 135 km pro Stunde abtasten kann und es Netzbetreibern ermöglicht, wichtige Anlagen schnell und sicher zu erfassen und regelmäßig zu aktualisieren. Mobiltelefone werden zunehmend zur Aufnahme und Ortung von über- und unterirdischen Anlagen eingesetzt. Peter Batty verwies auf die hochentwickelten mobilen Apps, die den Einsatz von Sensortechnologien wie Barcode, QRC, Sprachinteraktion, GPS, Video und Bildmaterial ermöglichen und bei der Datenerfassung vor Ort helfen können.
Die Technologie für neue und innovative Methoden der Datenerfassung ist zwar vorhanden, aber die Unfähigkeit, diese in bestehende GIS zu integrieren, ist ein massives Hindernis. GIS zu integrieren, ist ein massives Hindernis für Versorger und Telekommunikationsunternehmen. Die Möglichkeit, große, genaue Datensätze vor Ort zu erfassen, ist ein zwingendes Argument für die Umstellung auf eine mobile Architektur, die einen nahezu in Echtzeit verfügbaren Überblick über das Netz bieten kann. Diese neue Strategie bietet erhebliche Verbesserungen bei der Datenqualität und entlastet das spezialisierte Personal im Backoffice, das versucht, die Rückstände bei der Bestandsaufnahme zu bewältigen.
Dabei geht es nicht nur um die Datenerfassung vor Ort. Auf dem Podium wurde auch die Bedeutung des Informationsaustauschs erörtert. Die verschiedenen Akteure geben Milliarden von Dollar für ähnliche Untersuchungen aus, so dass durch die gemeinsame Nutzung bestimmter Datensätze durch verschiedene Organisationen und Sektoren viel Zeit und Geld gespart werden könnte. Geoff Zeiss wies beispielsweise auf einige Länder hin, die derzeit unterirdische Register entwickeln, auf die jeder zugreifen kann, der herausfinden möchte, was sich an einem bestimmten Ort unter der Erde befindet, wodurch Zeit, Geld und Leben gespart werden.
Silo-Netzwerkmodelle, die nicht mit der realen Welt verbunden sind
Der Großteil der von Netzinfrastrukturbetreibern verwendeten GIS-Software wurde vor 20 bis 30 Jahren entwickelt, und trotz der Einführung neuer Produkte und Versionen hat sich nicht viel geändert. Dieser speziell für die Erstellung von Papierkarten konzipierte kartografieorientierte Ansatz verwendet statische Modelle und ist einfach nicht mit der realen Welt verbunden. Diese Datenbanken sind für die Erstellung von Karten konzipiert und nicht für die Speicherung und den Zugriff auf riesige Mengen sich ändernder Daten, was Abfragen oder die Analyse von Informationen zu einem sehr langsamen und mühsamen Prozess macht.
Warum also rücken die Netzbetreiber nicht von den alten GIS ab?
Die Expertenrunde war sich einig, dass es sich um ein und dasselbe handelt. Die Betreiber von Netzinfrastrukturen sind an ihre bestehenden Systeme gebunden, von denen viele bereits seit Jahrzehnten im Einsatz sind, oft mit vielen Anpassungen und Integrationen mit anderen Geschäftssystemen. Veraltete GIS sind komplex und teuer zu ersetzen, so dass sie aus Trägheit bestehen bleiben.
Das Gremium ist der Ansicht, dass es an der Zeit ist, vom alten kartografiezentrierten Ansatz zu einer realitätszentrierten Strategie überzugehen , die es einem Unternehmen ermöglicht, mithilfe eines viel einfacheren, reaktionsfähigeren Datenmodells zu verstehen, wo sich Vermögenswerte befinden und wie sie miteinander verbunden sind. Dieser Ansatz ist grundlegend mit dem "Mobile First"-Ansatz verknüpft, der es ermöglicht, Big Data vor Ort zu erfassen, also dort, wo die Arbeit stattfindet. Der Wechsel von isolierten Datenbanken zu einer kollaborativen Plattform, die für die Verwaltung dynamischer Datensätze konzipiert ist, ermöglicht es Mitarbeitern im Außen- und Innendienst, ihre Netzwerkressourcen einzusehen und zu verwalten.
Schritte zur digitalen Transformation
Laut unserer Expertenrunde ist es an der Zeit, nicht mehr über die digitale Transformation zu reden, sondern sie in die Tat umzusetzen. Dazu sind keine großen Veränderungen erforderlich, die disruptiv und risikoreich sind. Stattdessen kann mit der Einführung realitätsbezogener mobiler Anwendungen begonnen werden, die parallel zu den bestehenden Systemen laufen, um die Datenqualität zu verbessern und die betrieblichen Abläufe zu optimieren. Im Laufe der Zeit kann die gesamte GIS-Strategie mit Hilfe der neuesten Technologie neu gestaltet werden, um einen nahezu in Echtzeit verfügbaren Überblick über das gesamte Netz zu erhalten, was Zeit und Geld spart und das Betriebsrisiko verringert. Die Netzbetreiber befinden sich an einem wichtigen technologischen und betrieblichen Scheideweg, und diejenigen, die sich eine realitätszentrierten Geodatenansatz werden ein effizienteres, sichereres und erfolgreicheres Unternehmen schaffen.
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