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Entmystifizierung der FTTH-Terminologie - Verständnis von Glasfasernetzen | IQGeo

Geschrieben von: IQGeo | 22. Juli 2024

 

Faser-to-tDie FTTH-Technologie (Fiber to the Home) hat die Internetanbindung revolutioniert und bietet Haushalten und Unternehmen eine unvergleichliche Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und zukunftssichere Infrastruktur. Der Umgang mit den technischen Aspekten von FTTH kann jedoch entmutigend sein. Dieser Artikel soll die wesentlichen Begriffe im Zusammenhang mit FTTH entmystifizieren Netzwerkenzu entmystifizieren, damit Sie die Technologie, die Ihren Anschluss ermöglicht, besser verstehen können.  

FTTH-Terminologie 

Wir werden einige der wichtigsten FTTH-Terminologie erläutern und klare und präzise Definitionen liefern, um Ihnen ein umfassendes Verständnis von FTTH-Netzwerken zu vermitteln.  

  • Abschwächung: Dies bezieht sich auf die Abschwächung eines Signals auf dem Weg durch Glasfaserkabel. Eine geringere Dämpfung bedeutet, dass Signale ohne nennenswerte Verluste weiter übertragen werden, was für effiziente FTTH-Netze entscheidend ist.
  • Passives optisches Breitbandnetz (BPON): BPON war ein früherer Standard für FTTH-Implementierungen, bei dem optische Splitter verwendet wurden, um Sprach-, Daten- und Videodienste über eine einzige Glasfaser an mehrere Nutzer zu übertragen.
  • Zentralbüro (CO): Die Vermittlungsstelle fungiert als zentraler Knotenpunkt in einem Telekommunikationsnetz, in dem Geräte wie OLTs (siehe Definition unten) untergebracht sind und Dienste an die Nutzer verteilt werden.
  • Digitale Signalverarbeitung (DSP): DSP spielt eine wichtige Rolle bei FTTH, indem es optische Signale manipuliert und verstärkt, um Dämpfungen zu kompensieren und eine optimale Übertragungsqualität über große Entfernungen zu gewährleisten.
  • Verteilte Abzweigarchitektur (DTA): Bezieht sich auf eine spezielle Bereitstellungsarchitektur, bei der das optische Signal schrittweise abgegriffen wird, um es an die Kunden zu verteilen, ohne dass es gleichmäßig aufgeteilt werden muss. Sie eignet sich besonders für ländliche Gebiete und PON-Bereitstellungen mit geringer Dichte.
  • Passives optisches Ethernet-Netzwerk (EPON): EPONs nutzen Ethernet-Protokolle für die Hochgeschwindigkeitsdatenübertragung in beide Richtungen auf Glasfaserkabeln. Sie sind effizient und kostengünstig, vor allem bei FTTH-Installationen in Europa und Asien.
  • Glasfaser Netzwerk Terminal (ONT): Dieses Gerät wandelt eingehende optische Signale von Glasfaserkabeln in elektrische Signale um, die von Ihren Geräten wie Routern genutzt werden können. ONTs überbrücken die Lücke zwischen Glasfaserkabeln und Ihrem Heimnetzwerk.
  • Fiber to the x (FTTx): Dies steht für verschiedene Glasfasernetzarchitekturen wie FTTH (Fiber to the Home), FTTC (Fiber to the Curb) und FTTN (Fiber to the Node). Bei jeder dieser Architekturen werden Glasfaserkabel zu verschiedenen Endpunkten geführt, die für bestimmte Netzkonzepte geeignet sind.
  • FlexNAP(tm): Ein von Corning entwickeltes System von vorkonfektionierten und robusten Steckverbindern, das Kabel, Abzweigungen, Splitter, Netzwerkzugangspunkte und Terminals für eine schnellere Bereitstellung und einfachere Wartung umfasst. 
  • Zukunftsfähig: Bei diesem Ansatz wird die Infrastruktur mit Blick auf künftige Entwicklungen konzipiert. So wird sichergestellt, dass Ihr Netz ohne umfangreiche Änderungen an neue Technologien und Benutzeranforderungen angepasst und skaliert werden kann.
  • Passives optisches Gigabit-Netzwerk (GPON): Ähnlich wie EPONs, aber mit ATM-Protokollen, werden GPONs in den USA aufgrund ihrer höheren Bandbreitenkapazität häufig für FTTH eingesetzt.
  • Passives optisches Gigabit-Ethernet-Netzwerk (GEPON): Die Weiterentwicklung von EPON, die bis zu 1 GBit/s pro Verbindung unterstützt.
  • Gigabit pro Sekunde (Gbps): Diese Kennzahl misst die Datenübertragungsrate und ist ein wichtiger Indikator für die Netzleistung. Höhere Gbit/s-Werte bedeuten schnellere Internetgeschwindigkeiten und bessere Datenübertragungsfähigkeiten von Glasfasern im Vergleich zu herkömmlichen Kupferkabeln.
  • Greenfield: Dies bezieht sich auf Neubauprojekte für Mehrfamilienhäuser und Stadtviertel, in denen noch keine Telekommunikationsinfrastruktur vorhanden ist. Dies ermöglicht eine effiziente Planung und Verlegung von Glasfaserkabeln während der Bauphase, was eine optimale Netzgestaltung und eine kosteneffiziente Bereitstellung von Hochgeschwindigkeitsinternet ermöglicht.
  • Häuser bestanden: Dies ist die Anzahl der Wohn- und Geschäftsräume, die ein Dienstanbieter innerhalb eines bestimmten Aktivierungszeitraums potenziell mit FTTH-Diensten versorgen kann. Sie ist eine wichtige Kennzahl für die Bewertung der Marktreichweite und die Planung von Netzerweiterungen.
  • Multi-Dwelling Unit (MDU): MDUs beziehen sich auf Gebäude oder Komplexe mit mehreren Wohneinheiten, wie z. B. Apartments oder Eigentumswohnungen. Das Verständnis von MDUs ist für Telekommunikationsanbieter wichtig, um Zugangsvereinbarungen, Installationslogistik und die Optimierung der Servicebereitstellung in diesen Umgebungen zu steuern.
  • Netzwerkzugangspunkt (NAP): In einigen FTTH-Architekturen fungieren NAPs als Vermittlungspunkte zwischen der Zentrale und den Nutzerstandorten. Sie beherbergen Geräte zur Weiterleitung des Datenverkehrs und zur Verwaltung der Dienstbereitstellung innerhalb eines bestimmten geografischen Gebiets.
  • Optisches Leitungsendgerät (OLT): OLTs sind das Herzstück von PONs, sie bündeln und verteilen Signale an ONTs an den Standorten der Nutzer. Sie steuern den Verkehrsfluss und sorgen für eine effiziente Datenübertragung über das Netz.
  • Optisches Netzwerk-Terminal (ONT): Als Brücke zwischen der Glasfaserinfrastruktur und den Benutzergeräten spielt das ONT eine entscheidende Rolle in FTTH-Netzen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Modems, die bei Kabelinternet verwendet werden, wandeln ONTs die eingehenden Lichtimpulse von Glasfaserkabeln in elektrische Signale um, die Router verstehen können. Durch diese Umwandlung können Geräte in Ihrem Haus auf das von der FTTH-Technologie bereitgestellte Hochgeschwindigkeitsinternet zugreifen und es nutzen. ONTs werden in der Regel im Haus installiert und direkt an den Glasfaserabschlusspunkt angeschlossen.
  • Optische Rückflussdämpfung (ORL): Diese Kennzahl misst den Signalverlust aufgrund von Reflexionen innerhalb eines optischen Netzes. Niedrige ORL-Werte weisen auf minimale Signalverluste hin und gewährleisten eine hochwertige Übertragung und Zuverlässigkeit des Netzes. Die Überwachung der ORL trägt zur Aufrechterhaltung einer optimalen Netzwerkleistung bei.
  • Passives optisches Netz (PON): PONs sind kostengünstige Lösungen für die Bereitstellung von Diensten für mehrere Nutzer, bei denen passive Komponenten wie Splitter zur Übertragung von Signalen über ein gemeinsames Glasfaserkabel eingesetzt werden.
  • Teilungsverhältnis: In PON-Architekturen bezieht sich das Split-Verhältnis auf die Anzahl der Teilnehmerstandorte, die von einem einzigen Glasfaserkabel über einen Splitter bedient werden. Das Verständnis des Splitverhältnisses ist entscheidend für die Optimierung der Netzkapazität und der Kosteneffizienz.
  • Wellenlängen-Multiplexing (WDM): Diese fortschrittliche Technik überträgt mehrere Datenströme gleichzeitig über ein einziges Glasfaserkabel unter Verwendung unterschiedlicher Lichtwellenlängen. WDM ermöglicht eine höhere Netzkapazität, ohne dass eine zusätzliche Glasfaserinfrastruktur erforderlich ist.
  • Passives optisches 10-Gigabit-Netz (XG-PON oder 10G-PON): Die Weiterentwicklung von GPON. Es nutzt das Wellenlängenmultiplexverfahren, um die Kapazität auf bis zu 10 Gbit/s pro Faser zu erhöhen.
  • 10 Gigabit symmetrisches passives optisches Netz (XGS-PON): Ein konkurrierender Standard für 10Gbps-fähige PON, der Time Division Multiplexing (TDM) und Time Division Multiplexing Access (TDMA) nutzt, um die Kapazität auf 10Gbps symmetrisch zu maximieren.
  • Passives optisches 10-Gigabit-Ethernet-Netz: Die Weiterentwicklung von GEPON nutzt eine verbesserte Leistungsbudgetierung und Ethernet-Framing, um 10-Gbps-fähige Dienste bereitzustellen und ist gleichzeitig abwärtskompatibel mit GEPON-Bereitstellungen.

 

Mit diesem grundlegenden Wissen über die FTTH-Terminologie sind Sie auf dem besten Weg, die Technologie zu verstehen, die Ihre Internetverbindung ermöglicht. Für weitere Einblicke, die Fiber Broadband Association und FTTH Council Europe als hervorragende Ressourcen, um Ihr Verständnis noch weiter zu vertiefen.

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Dieser Artikel wurde erstmals am 23. April 2019 veröffentlicht und am 22. Juli 2024 aktualisiert.